Wenn man von Downtown Waterfront Station mit dem Seabus nach North Vancouver uebersetzt erreicht man zuerst den Londsdale Quay. In diesem Gebaeude wurde fuer die EXPO 1986 ein kleiner, aber feiner und gemuet-licher Markt eingerichtet, der in all den Jahren nichts von seiner Moder-nitaet und seinem Charme eingebuesst hat.
...der schusselige Mensch muss hin und wieder Glueck haben. Gestern Abend wollten wir, waehrend der Rueckfahrt von einem Termin im Fraser Valley, unbedingt bei IKEA in Coquitlam vorbeischauen. Kein Problem, es war ja kein Umweg. Auto geparkt, alle Mann und Frau erst aufs WC, Rucksack mit allen Papieren im Schliessfach verstaut, schnell noch ein paar Kleinigkeiten in den Einkaufswagen geworfen und zur Kasse gehetzt, denn die Uhr zeigte bereits 9 pm an, was im nordamerikanischen Sprachraum abends 21 Uhr bedeutet. Ja, IKEA macht fuer canadische Verhaeltnisse (die meisten grossen kreditkartenfreundlichen Konsumtempel in diesen Breitengraden haben mindestens bis 11 pm oder laenger offen) recht frueh zu, oeffnet aber auch wieder frueh. Nach dem Abarbeiten der Kassenschlange eilten wir zum Auto und fuhren entspannt wieder nach Hause. Beim Aufschliessen der Haustuer bemerkten wir, dass unser Rucksack nach wie vor sorgfaeltig im IKEA-Schliessfach Nummer 15 auf seine Abholung wartet. Da ich immer Auto- und Hausschluessel in der Hosentasche mitfuehre, hatte ich keinen Gedanken an den Rucksach verschwendet. Jetzt wird jeder denken, weshalb der nun diesen Kaese schreibt. Der Knaller kommt nun:
In besagtem Rucksack befanden sich nur: alle Reise-Paesse inklusive unserer eingetackerten "landing"-Papiere, die nur einmal ausgestellt werden und ohne die die eigentliche Permanent Resident Card nicht mehr ausgestellt wird und ein Aufenthalt auf canadischem Boden illegal ist. Unsere am Mittag, gegen die deutschen Plastik-lappen eingetauschten, britisch-columbianischen "Interims-Fuehrerscheine", mein Merkbuechlein fuer alle canadischen PIN und Code-Nummern, meine Brieftasche mit den Bank-IDs, meine Lesebrille, ein Fotoapparat und noch einige andere Dinge, ohne die ein Mensch in einer modernen Gesellschaft nicht existent ist. Was tun? Zu IKEA zuruekfahren (30 min.)? Wenn IKEA zu, Wachdienst vielleicht da? Haelt der einen fuer Einbrecher? Findet der Wachdienst den Rucksack im Schliessfach und denkt dieser, dass er Sprengstoff enthaelt? Diese und aehnliche "spontane" Ueberlegungen gingen uns zuerst durch den Kopf. Gegen 11 Uhr abends kamen wir zu dem Schluss wenigstens irgendetwas zu tun und Anja rief bei der RCMP (Royal Canadian Mounted Police) in Coquitlam an, dass die Bescheid wissen, falls ein Bombenalarm ueber Nacht eingehen sollte. Die sehr freudliche weibliche Officerin beruhigte uns und empfahl am naechsten Morgen hinzufahren, den Rucksack zu holen und unbedingt noch zu fruehstuecken, das waere naemlich super preisguenstig. Endlich war heute Morgen die Nacht vorueber und wir brachen zum gestrigen Tatort auf. Zuerst schauten wir bei dem Schliessfaechern vorbei: alle leer!! Dann Befragung des Eingangspersonals: Keine Ahnung, doch bitte fragt in der Verwaltung! In der Verwaltung: Ich muss erst nachsehen! Nach dem Nachsehen: Ich finde keinen Rucksack, frage jedoch weiter! Nach Rueckfrage: Ja, die Faecher werden leergemacht und es ist ein Rucksack da! Auskunft und Identifikation anhand der Paesse: Alles klar, hier ist das Teil! Fuer das Schliessfach bekomme ich noch 25 cent, GERNE! Herzlich bedankt und noch kurz Small geTalkt! Anschliessendes Frueckstueck konnte mit grosser Erleichterung eingenommen werden! Bis dahin. Take care und das naechste Mal besser aufpassen... Da wir bislang in unseren ersten Wochen in Canada noch immer Behoerdengaenge und sonstige vorbereitende Erledigungen gemacht haben, wollen wir am heutigen Samstag dem zweitgroesste shopping-center Canadas "Metropolis" in Metrotown Burnaby einen dollar-traechtigen Besuch abstatten. Nicht, dass uns das Einkaufen bis zum Umfallen keinen Spass bereitet, aber irgendwann in den kommenden Wochen muessen die ausgegeben Dollars auch wieder auf der Haben-Seite des Kreditkarten-Kontos erscheinen. Bis dahin werde ich noch ausfuehrlicher ueber unsere Erlebnisse berichten koennen. Spaeter gibt es dann wohl "nur" noch Wochenberichte.
Doch nun zu Metropolis: Mitte der achtziger Jahre aus dem Boden gestampft, beheimatet heute das riesige Areal im Teilort "Burnaby" rund 450 Geschaefte aller Kategorien. Es bietet dem Besucher und Kunden ein amerikanischen Shopping-Erlebnis nach dem Motto: "Einkaufen, bis der Arzt kommt...". Groesser und schicker Einkaufen geht in Canada nur noch in der Provinz Alberta in der West Edmonton Mall, denn die in Alberta haben Erdoel und Oelsand und demzufolge noch mehr Kohle, als an der Westkueste. Von unserem Apartment mit Bus und Skytrain gelangten wir in 30 Minuten zum Ort des Geschehens. Je ein paar Sportschuhe und Sporthosen fuer die Kids falls sie in diesem Jahr irgendwann wieder in eine Schule gehen sollten, zwei Paar anstaendige Schuhe fuer den Papa (in Paraguay hat dieser sich die letzten Jahre praktisch nur entweder in Gummistiefeln oder Birkenstock fortbewegt), einen Kaffee fuer alle bei A&W, ein Pizzabackblech fuer die Mama bei "Zellers" und noch zwei Stunden herumschauen und schon hatten wir die biblische Einkaufsversuchung einigermassen guenstig ueberstanden und machten uns wieder auf dem Heimweg. Nach dem Motto: "Lasst Bilder sprechen", hier einige Eindruecke des Tages: Bis dahin. Take care and see you later... |
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